Fachbereich 3

Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik


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Musik bezieht Stellung – Funktionalisierung der Musik im 1. Weltkrieg

Wissenschaftliches Symposium im Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Osnabrück 25.–27. Oktober 2012 See the English Version. Verantwortlich: Prof. Dr. Dietrich Helms, apl. Prof. Dr. Stefan Hanheide

Buchpublikation

Musik bezieht Stellung. Funktionalisierungen der Musik im Ersten Weltkrieg, hrsg. von Stefan Hanheide, Dietrich Helms, Claudia Glunz und Thomas F. Schneider, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2013.

Ziel des Symposiums ist die Aufarbeitung und Analyse der historischen Momente, sozialen Kontexte und künstlerischen Mittel, in denen und mit denen Musik und Musikleben Stellung bezogen zu den Ereignissen des Ersten Weltkriegs. Dabei ist das gesamte Spektrum von Funktionalisierungen – als Waffe, Tröster und Medium der Verarbeitung und des Gedenkens – darzustellen und abzuwägen. Gefragt wird einerseits, welche Veränderungen und neue Gestalten die Musik durch den Krieg erfahren hat, andererseits, welche Facetten des Krieges sich vorrangig oder nur durch die Musik erschließen lassen.

Die Struktur des Symposiums orientiert sich an den drei großen Funktionen, die Musik im Krieg – und nicht nur dort – erfüllt.

Sektion „Kämpfen“: Im Krieg wird Musik zur Waffe. Sie wird missbraucht, um Schlagworte der Propaganda den Gehirnen der Massen einzubläuen. Sie macht Körper zu Gleichschrittmaschinen und Mitsingautomaten. Sie soll als kultureller Stacheldraht Frontverläufe markieren zwischen »Nationen« und »Kulturen« und anzeigen, wer Freund ist und wer Feind, wer gut ist und wer böse, kulturell erhaben oder primitiv.

Sektion „(Über-)Leben“: Musik tröstet auch, hilft dem Individuum, im Schützengraben als Mensch zu überleben. Sie bewahrt die Erinnerung an das Schöne, an Werte und das Wertvolle, an Normalität, Gefühle, Liebe, Glaube, Zuhause. Sie beschwört die Fundamente des Menschseins über die Frontverläufe hinweg.

Sektion „Verarbeiten“: Musik wird zum Gefäß von Wahrnehmung, Reflexion und Erinnerung; konserviert in ihrer Form und ihren Kontexten den Schlachtenlärm, das Pathos des historischen Moments, die Schrecken des Krieges, die Trauer um die Toten, die Vision vom Frieden.

In Kooperation mit dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück (PD Dr. Thomas F. Schneider, Claudia Glunz M.A.)

Eine ausführliche Kongressbeschreibung und eine Programmverlauf informiert über die genaueren Inhalte der Veranstaltung.

Ort der Veranstaltung ist das Osnabrücker Schloss, Musiksaal (2. Etage, R 209).

Im Rahmen des Symposiums findet am ersten Abend (25.10.) ein Konzert mit dem Titel „‚Ihr verfluchten Kriege‘  – Liederabend zum Ersten Weltkrieg“ um 20 Uhr in der Aula des Schlosses statt. Dieses Konzert in der Reihe  musica pro pace wird von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet und gesendet. Das geplante Programm des Konzertes informiert über die aufgeführten Werke.

Das Symposium wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Stiftung Niedersachsen, die Ludwig Quidde-Stiftung und die Universitätsgesellschaft.

Die Teilnahme am Symposium oder an einzelnen Vorträgen ist kostenfrei, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Bei einer Teilnahme an mehr als einem Vortrag wird um Anmeldung im Konferenzbüro gebeten (Schloss, 2. Etage, R 211), besetzt ab Do, 25.Oktober 2012, 12:30 Uhr.